Häufig werden bestimmte Internetphänomene in einen Topf geworfen oder werden nicht trennscharf behandelt werden. Wenn etwa eine Person „geswattet“ oder „geflashmobbt“ wird kann dies sowohl trolling als auch cyber bullying sein. Aber wann ist was, was? Auf dieser Seite sollen diese grundverschiedenen Sachverhalte miteinander verglichen werden, um aufzuzeigen, wo tatsächlich ein Problem vorliegen kann und wo eher nicht.
Cyber Bullying oder Cyber Mobbing beziehungweise Internet Mobbing sind althergebrachte Phänomene des Mobbings übertragen ins Internet. Dabei beleidigen, beschimpfen oder verleumnden sogenannte Bullies ihre Opfer über Chats, Foren, Messenger oder Social Media Apps. Formen des Cyber Bullyings können dabei sehr unterschiedlich sein, haben aber meist das Ziel einen oder mehrere Betroffene(n) bloßzustellen oder schlecht zu machen. Beim Cyber Bullying besteht, auch in Abgrenzung zum gemeinen Trollen, auch immer eine persönliche Beziehung zwischen Bully und Betroffenem. Oftmals sind „Die Auslöser für die Konflikte, für Beschimpfungen, Demütigungen und Beleidigungen im Netz sind auf den Schulhöfen, also in der realen Welt verankert.“ (sic) Aber mittlerweile bieten auch Livestreamer oder sonstwie öffentliche Personen Angriffsfläche für Cyber Bullying ohne, dass unmittelbar eine reale physische Beziehung vorliegt. Das „Drachelord-Phänomen“ beschreibt etwa gerade die Umkehr davon. Sprich, es liegt eine rein digitale Beziehung vor, die ins Real-Life übergreift. Cyber Bullying zeichnet sich zudem durch eine zeitliche Komponente aus, die sich in der Gestalt äussert, dass langfristig gemobbt wird.
Gemeines Trollen oder Trolling hat in der Regel eine anders gelagerte Motivation. Zwar sind auch hier die Mittel Wahl, die der Beleidigung oder Verunglimpfung, aber in der Regel handelt der Troll, weil er schlicht einen PUN(?) landen will, Anerkennung im Netz sucht oder schlicht nur random andere nerven will. In der Regel kommt es dem Troll aber gerade nicht darauf an, gezielt eine bestimmte Person zu nerven oder gar diese Person über einen längeren Zeitraum auf die Nerven zu gehen. Trollen kann daher gut umgangen werden, indem man diese Person blockiert oder -je nachdem wie gut man selbst trollen kann- zu kontern. Obacht, wenn man nicht originell genug ist oder wem Lebenszeit kostbar ist, sollte die Person schlicht ignorieren!
Nun, wird auch ersichtlich, dass man von der Handlungsebene abstrahieren muss und die Trennung beider Begriffe eher auf den Ebenen Langfristigkeit und Beziehungsebene vollziehen sollte. Im Fall des Swattings kann etwa ein Livestreamer Opfer eines Trolls werden, der sich einmalig ein Späßchen erlaubt, weile r durch irgendwas getriggert wurde. Andererseits kann dahinter, ein langjähriger Hater stecken, der sich gezielt diese Person ausgesucht hat. (Siehe „Drachenlord-Phänomen“)
TL’DR: Cyber Bullying ist das gezielte Mobben einer Person über einen in der Regel längeren Zeitraum, während Trolling meist ein pointierter Akt des „sich über jemanden lustig machen“ ist.